Richtungsweisend: Warum die VdS 6024 notwendig ist
Bis vor Kurzem fehlte es an einer einheitlichen Bewertungsgrundlage. Behörden, Feuerwehr und Brandschutzsachverständige entschieden oft unterschiedlich – selbst bei vergleichbaren Projekten. Ein Beispiel aus der Praxis: Während in einem Berliner Bezirk der Einsatz digitaler Wegeleitsysteme genehmigt wurde, lehnte eine andere Baubehörde dieselbe Technik ab. Die Folge: Planungsunsicherheit, teils jahrelange Verzögerungen und hohe Mehrarbeit für alle Beteiligten.
Mit der VdS 6024 schafft der Verband der Sachversicherer (VdS) hier Transparenz und Planbarkeit – für Planer, Sachverständige, Bauaufsichten und Betreiber, aber auch Hersteller.
Einheitliche Brandschutzanforderungen für Medientechnik: Was die VdS 6024 regelt
Die VdS 6024 legt fest, wie elektrische Geräte in sensiblen Bereichen – etwa in Flucht- und Rettungswegen – brandschutztechnisch zu bewerten sind. Zu den erfassten Geräten zählen unter anderem:
- Monitore und Touchscreens/Touch-Displays
- Digitale Infostelen und LED-Wände
- Tablets, PC-Systeme und Server
- Fahrgast- und Besucher-Informationssysteme
- Snack- und Getränkeautomaten, Kopierer
- Wasserspender und Klimageräte
- Ladesäulen (z. B. Smartphone-Ladestationen)
Ziel ist es, die Brandentstehung und -ausbreitung zu verhindern und sicherzustellen, dass im Brandfall eine wirksame Rettung und Brandbekämpfung möglich bleibt.
Da Monitore, Tablets und Displays keine klassischen Baustoffe sind, stellen sie eine besondere Herausforderung dar. Elektrische Geräte beinhalten Zündenergie und benötigen daher geräteintegrierte Brandschutzlösungen.
Ein Beispiel ist der Einsatz der sogenannten E-Bulb der Firma JOB GmbH – dem kleinsten Feuerlöscher der Welt – die in Displays oder digitalen Haustafeln integriert werden kann. Diese Technologie erkennt Hitzeentwicklungen im Gerät und sorgt dafür, dass Brände im Inneren des Geräts bereits im Entstehungsstadium gelöscht werden und die Stromzufuhr unverzüglich unterbrochen wird.
So wird der Einsatz digitaler Geräte in Flucht- und Rettungswegen sicher, zulässig und zertifizierbar.
Praxisbeispiele zeigen: VdS 6024 funktioniert
Die Umsetzung der VdS 6024 ist längst keine Theorie mehr. Zahlreiche Projekte zeigen, wie die VdS 6024 die Sicherheit und Genehmigungsfähigkeit digitaler Systeme verbessert:
- Wohnungsbaugenossenschaft München-West: Digitale Haustafeln in über 80 Hauseingängen konnten dank VdS 6024 genehmigt und installiert werden.
- GlobalFoundries: In der Chipproduktion sichern VdS-zertifizierte Systeme der gekartel AG Flure und Produktionsbereiche mit sensiblen Brandschutzanforderungen.
- Schulen und Hochschulen: Immer mehr Bildungseinrichtungen und Ausstatter fordern Medientechnik nur noch mit VdS-6024-Zertifikat.
- Flughafen Berlin (BER): LED-Wände und Informationsstelen sind konsequent mit geräteintegriertem Brandschutz ausgestattet – ein Leuchtturmprojekt für ganz Deutschland.
Diese Beispiele zeigen: Digitalisierung und Sicherheit müssen keine Gegensätze sein.
Vorteile der VdS 6024 auf einen Blick
- Einheitliche Bewertungsgrundlage für alle Geräte
- Rechtssicherheit bei Ausschreibungen & Genehmigungen
- Hoher Sicherheitsstandard in Flucht- und Rettungswegen
- Praxistaugliche Lösungen für Wohnungswirtschaft, Behörden, Schulen & Unternehmen
- Grundlage für moderne, sichere Digitalisierung
Fazit: Einheitliche Standards bringen Sicherheit und Effizienz bei der Digitalisierung
Die VdS 6024 ist ein entscheidender Schritt in Richtung sicherer Digitalisierung.
Sie ermöglicht es, moderne Medientechnik ohne Kompromisse bei der Sicherheit in Gebäuden einzusetzen – von der Wohnungswirtschaft bis zum Flughafen. Planer, Bauaufsichten und Betreibern erhalten eine Grundlage für eine einheitliche Bewertung von Medientechnik – unabhängig vom Standort.
Als Hersteller von Digitaler Medientechnik „Made in Germany“ bietet die gekartel AG bereits heute VdS-6024-zertifizierte Lösungen, die diese Anforderungen erfüllen und setzt die Vorgaben bereits konsequent um.
Direkt informieren:
➡️ Download VdS 6024: shop.vds.de/publikation/vds-6024